Baştan başa – Heads and Tails
Türkei 2019, 57', DCP, OV/e. Regie Aylin Kuryel, Firat Yücel. Drehbuch Aylin Kuryel, Firat Yücel.
Die Orient-Express Filmtage werden vom Verein Orient Express durchgeführt. Der Vorverkauf ist eröffnet. Es gibt zwei Kategorien von Tickets: Tickets zum Normaltarif von CHF 17.- und Tickets zum Solidaritätstarif von CHF 25.-. Die REX-Abonnemente sind gültig, alle andern Vergünstigungen sind nicht gültig. Weitere Infos zu den Filmtagen und zum Veranstalter: OEFF.org
Baştan başa dokumentiert den kuriosen Haarhandel zwischen der Türkei und Israel. Zwei türkisch-israelische Frauen, Coya und Sima, erhalten die Haarsträhnen von Haarhändlern aus der Türkei und verkaufen sie an Perückenmacher in Tel Aviv, Ramat Gan und Bnei Brak. Orthodoxe jüdische Frauen bedecken ihren Kopf mit den Perücken aus dem Haar, das einst Frauen aus Anatolien gehörte. Auf dieser Reise wird das Haar zu einer Handeslware, einem Gebrauchsgegenstand und einer Quelle der Schönheit – und es wird koscher. Der ehemalige Besitzer, der das Haar sorgfältig wachsen lässt, verdient aber kaum etwas.
Vorfilm:
Anne duyuyor musun? –Are You Listening Mother?
Deutschland/Türkei 2019, 20 Min., DCP, Kurdisch/e
Regie, Drehbuch: Tuna Kaptan
Mit: Aziz Çapkurt, Sebiha Bozan, Bülent Keser, Adnan Devran
In seinem neuen Film thematisiert Tuna Kaptan die Repressionen gegen eine kurdische Mutter in der Türkei. Gleichzeitig ist es ein berührendes Mutter-Sohn-Drama. Der Plot: Eine kurdische Frau wird wegen der Unterstützung terroristischer Aktivitäten (sie hatte ihrem Sohn, einem PKK-Kämpfer, selbstgestrickte Pullover geschickt) zu Hausarrest verurteilt. Durch ihren Garten in einem türkischen Dorf verläuft ab sofort eine unsichtbare Grenze, die sie immer wieder überschreitet. Ihr älterer Sohn soll handeln und ist hin- und hergerissen. Kapten erzählt in dem Kurzfilm die wahre Geschichte von Nazife Babayit, einer kurdischen Mutter, die zu sechs Jahren Hausarrest mit einer Fussfessel verurteilt wurde. Doch der Filmemacher will kein Türkei-Bashing betreiben - auch wenn er die politische Situation in seiner ursprünglichen Heimat als «bedenklich» einstuft. Ihn interessieren vielmehr die Konflikte, die sich aus einer solchen Situation ergeben. Wie verhält man sich, wenn man Jemanden schützen möchte? Wo ist der Unterschied zwischen Schutz und Bevormundung?