BABEL
FR/US/MX 2006, 144', Digital HD, E/d. Regie Alejandro Gonzàles Iñàrritu. Drehbuch Guillermo Arriaga, Alejandro González Iñárritu. Mit Brad Pitt, Cate Blanchett, Said Tarchani, Boubker Ait El Caid, Gael Garcia Bernal.
Ein Schuss in der Wüste von Marokko ist in Alejandro Gonzàles Iñàrritus überwältigend bildkräftigem Drama das auslösende Moment einer ganzen Kette von Ereignissen, die vier Schicksale fatal verbindet. Cate Blanchett spielt an der Seite von Brad Pitt eine amerikanische Touristin.
Zwei marokkanische Jungen spielen mit einem Gewehr, ein Schuss löst sich. Mit einem Schlag wird das Leben von vier voneinander unabhängigen Gruppen von Menschen aus drei verschiedenen Kontinenten auf den Kopf gestellt. Darunter befinden sich ein amerikanisches Paar, ein rebellischer japanischer Teenager und sein Vater sowie ein mexikanisches Kindermädchen, das zwei amerikanische Kinder über die Grenze schmuggelt. Keiner der Fremden wird sich jemals treffen, auch wenn sie sich in diesem einen Moment so nah sind, wie Menschen nur sein können.
«Man kann in all dem eine Komödie der Irrungen und des Zufalls sehen, eine melodramatische Bestandsaufnahme der Conditio humana, zugleich auch eine ins Bild gefasste Chaostheorie, als zum Film geronnener Schmetterlingseffekt, der allerdings mit viel Leidenschaft derart aufgeblasen wurde, dass er vor Kraft kaum noch gehen kann – und dem Zuschauer dauernd zubrüllt: Hey, was bin ich clever, was bin ich bedeutungssatt, was bin ich cool! –, schliesslich ist dies auch das Portrait der globalisierten Weltverhältnisse, in denen zwar einerseits alles mit allem zusammenhängt und eine Gewehrkugel drei Kontinente miteinander verbindet, andererseits aber doch die Ungleichheit der Menschen, die Tatsache, dass ihre Beziehungen Abhängigkeitsverhältnisse unter Gleichgültigen sind und Ausbeutungscharakter haben, dominiert.» Rüdiger Suchsland, artechock.de